Vielleicht habt ihr es schon gesehen und seid daran vorbeigelaufen, daran vorbeigefahen oder habt es unterbewusst bereits wahrgenommen. Ihr fragt euch, wovon wir sprechen? Die Rede ist von vereinzelten Verteiler-/ Stromkästen, die in Alt-Preungesheim, genauer gesagt in der Homburger Landstraße 247, Gießener Str. 132, sowie in der Karl-Kirchner-Siedlung Höhe Jaspertstraße 15 mit Graffiti besprüht wurden.
In den Sommerferien vom 29.08. – 01.09.2022 hat die Aufsuchende Jugendarbeit Preungesheim unter der Trägerschaft des Vereins Jugendberatung & Jugendhilfe e. V. in Kooperation mit der Telekom Deutschland GmbH, den Künstler/innen vom Studio Fatale und vom fliegenden Künstlerzimmer, ein sozialraumorientiertes Projekt mit dem Titel „Aus Grau mach Bunt“ durchgeführt. Die Teilnehmenden waren Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren. Auf Wunsch junger Preungesheimer/innen, Ihren Stadtteil mitzugestalten, wurden Ideen und Wünsche von den Aufsucher/innen Judith Roth und Chris Langefeld eingeholt und von dem Grafittikünstler Jorge Labrana in diverse Entwürfe für die Besprühung der Verteiler-/Stromkästen umgesetzt.
Aufgrund großer Nachfrage jüngerer Preungesheimer/innen unter 14 Jahren, wurde auch für sie ein Verteilerkasten, unter Aufsicht einer Künstlerin und einer Sozialarbeiterin der Aufsuchenden Jugendarbeit, bereitgestellt und mit Dispersionsfarben und Pinseln bemalt.
Bevor es jedoch zum tatsächlichen Besprühen bzw. Bemalen kommen konnte, mussten grobe Verunreinigungen von den Teilnehmer/innen an den Verteilerkästen entfernt und mit feinem Schleifpapier angeraut werden. Anschließend wurde eine Grundierung, die als Basis der Farbe dient, von den Jugendlichen aufgetragen. Mit der „Punkttechnik“ wurden, vor dem Linien-Sprühen, Punkte in verschiedenen Farben auf die Kästen gesprüht, die zur Orientierung der Jugendlichen dienten. Nach einer längeren Vorbereitungszeit wurden dann, aus Sicht der Jugendlichen, ,“endlich“, die ersten Linien mit der Sprühdose gezogen. Die Endergebnisse des Projektes seht ihr auf den Fotos oder vor Ort persönlich in den oben genannten Straßen.
Das Projekt zeigt, dass junge Menschen Räume brauchen, möchten und auch einfordern, um sich persönlich individuell zu entwickeln und entfalten zu können – sei es, um sich kreativ auszutoben oder diese einfach als Treffpunkt zu nutzen, um mit Gleichaltrigen in einen Austausch zu kommen. Besonders junge Frauen nahmen das Graffiti-Projekt enthusiastisch wahr und lebten ihre kreative Ader an den Verteilerkästen und Leinwänden, die zusätzlich zur Verfügung standen, aus. Die Jugendlichen sollten das Gefühl bekommen, partizipativ am Stadtteil und außerhalb von langwierigen politischen Entscheidungen aktiv und unbürokratisch mitgestalten zu dürfen, um sich so, für ihren Stadtteil zu begeistern, einzusetzen und schlussendlich besser identifizieren zu können. Jugendliche brauchen mehr Räume, in denen sie ungestört sind und sich wohlfühlen.
Weitere Infos, wie Ansprechpartner/innen, Angebote, Sprechzeiten und über die Arbeit der Aufsuchenden Jugendarbeit Preungesheim findet Ihr hier:
https://bordsteinblitz435.jj-ev.de/startseite
Viele Grüße
Judith Roth und Chris Langefeld vom Bordsteinblitz
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