Der Frankfurter Bogen ist ein Neubaugebiet im Norden von Frankfurt am Main und gehört zum Stadtteil Preungesheim. Der Frankfurter Bogen grenzt an die Karl-Kirchner-Siedlung und an Alt-Preungesheim – zusammen bilden diese Quartiere den Stadtteil Preungesheim mit ca. 14.380 Einwohnern.
Schon im Jahre 1999 wurde die Grundstücksneuordnung und Erschließung für den I. Bauabschnitt beendet. Die ursprüngliche Planung des Frankfurter Bogens geht also weit zurück bis in die 90er Jahre.
Vorher war dieses Gebiet, das im Norden und Osten von einem Bogen der Bundesautobahn A661 begrenzt und umschlossen ist, was die Namensgebung „Frankfurter Bogen“ erklärt, kleinteiliger Streubesitz mit mehr als 1.000 Flurstücken mit über 300 Eigentümern. Er bestand hauptsächlich aus wilden Freizeitgärten, vielen Obst- bzw. Apfelbäumen und viel Wildwuchs. Da es hier ursprünglich auch viele Apfelbäume gab, entstand die Bezeichnung „Apfelquartier“ oder „Apfelviertel“. Heute wird an diese Äpfelbäume mit den Straßennamen, z.B. Alkmene- oder Boskoopstraße und mit Wohnbauten, wie dem Apfel-Carré oder dem Apfel-Quartier erinnert. Außerdem werden in den Grünanlagen teilweise wieder Apfelbäume eingepflanzt.
Der kleinteilige Streubesitz mit Gartenlauben und teilweise wilder Bebauung und Bepflanzung stand einer unmittelbaren Umsetzung der städtebaulichen Planung zunächst entgegen. Deshalb wurde zur grundstücksmäßigen Realisierung des Baugebietes bereits frühzeitig mit dem Baulandumlegungsverfahren nach § 45 Baugesetzbuch begonnen. Dazu gehörten auch die Gespräche mit den Eigentümern, damit diese ihre Grundstücke abgaben bzw. an die Stadt verkauften und Regelungen über den Rückbau und die Entsorgung von über 100 Schuppen und Gartenhütten im 1. Teilumlegungsplan. Beim Baulandumlegungsverfahren wurden dann Reihenhausgrundstücke generiert, die Erschließungs- und sonstigen Gemeinbedarfsflächen bereitgestellt und alle Grundstücke in der Weise neugeordnet, dass sie zweckmäßig bebaut bzw. genutzt werden konnten.
Aus dieser Entwicklung heraus resultiert auch die Struktur des Frankfurter Bogens. Die früheren Grundbesitzer hatten Anspruch auf Teile der neuen Baugrundstücke, zum Teil wurden diese an Bauherren weiterverkauft, zum Teil selbst bebaut und zu einem anderen Teil liegen die Flächen bis heute brach, bis z.B. die Kinder der Besitzer einmal Baugrund benötigen. Diesem Umstand ist es auch zu verdanken, dass der Frankfurter Bogen trotz seinem Status als Neubaugebiet nicht den monotonen Einheitsstil vieler anderer Neubaugebiete aufweist, sondern durch individuelle Häuser und Stile den Eindruck eines vielseitigen und gewachsenen Viertels vermittelt.
Ab Mitte des Jahres 1999 konnte dann mit der Wohnbebauung im I. Bauabschnitt des Frankfurter Bogens begonnen werden. Die Fläche dieses Bauabschnitts reicht für den Bau von ca. 700 – 800 Wohneinheiten. Hier wurde seitdem fleißig an Ein- und Mehrfamilienhäusern gebaut.
Das erste Haus, das im Frankfurter Bogen gebaut wurde, ist das weiße Reihenendhaus Am Nonnenhof 60. Diese komplette Reihenhaus-Reihe waren die ersten Häuser im Bogen.
Für den II. Bauabschnitt hatte das Stadtvermessungsamt -Umlegungsstelle- Anfang 2002 die Grundstücksneuordnung abgeschlossen. Die Erschließung des II. Bauabschnitts konnte bis Mitte 2002 sichergestellt werden. Durch das Umlegungsverfahren wurden Flächen für eine Grundschule und zwei Kindertagesstätten als Basis für die Herstellung der öffentlichen Infrastruktureinrichtungen in das Eigentum der Stadt Franfurt übertragen. Die erste Kindertagesstätte konnte im September 2003 fertiggestellt werden und den Betrieb mit 60 Kindergarten- und 40 Hortplätzen aufnehmen. Mit dem Bau der Grundschule, des Jugendhauses und einer weiteren Kita wurde dann im Jahre 2006 begonnen. Außerdem wurde im Bereich der Kernzone des II. Bauabschnitts eine große Fläche für einen öffentlichen Platz bereitgestellt. Dieser Platz soll dem neuen Stadtquartier einen urbanen Charakter geben. Die Quartiermitte soll dadurch belebt werden, so dass dort Läden und Einzelhandel einen attraktiven Standort finden. Heute gibt es hier bereits den Gravensteiner Platz, auf dem jeden Freitag ein Wochenmarkt stattfindet und die Tramlinie 18 hat hier ihre Endhaltestelle. Ab 2014 soll auf der verbliebenen Brachfläche am Gravensteiner Platz das neue Einkaufszentrum entstehen.
Die Grundstücksneuordnung und Erschließung für den III. Bauabschnitt wurde im Juli 2004 abgeschlossen. Damit konnte auch in diesem letzten Bauabschnitt mit den Wohnungsneubauten begonnen werden. Neben Grundstücken für den Geschoßwohnungsbau (Miet- und Eigentumswohnungen), hat die Umlegungsstelle auch Bauplätze für Reihenhäuser und dreigeschossige Stadtvillen – insgesamt ca. 600 Wohneinheiten – bereitgestellt. Auch Flächen für Infrastruktureinrichtungen stehen zur Verfügung. Unter anderem soll hier ab 2014 eine große Sportanlage, der „Sportpark Preungesheim“ entstehen. Diese neue Bezirkssportanlage soll ein Großspielfeld mit Naturrasenbelag, eine Kampfbahn mit Kunststofflaufbahnen und zentralem Kunstrasengroßspielfeld, ein Kunststoff-Kleinspielfeld sowie zwei Minispielfelder mit Kunstrasenbelag erhalten. Außerdem ist der Bau einer Dreifeld-Sporthalle mit Nebengebäude geplant. Ansonsten soll das Gelände stark begrünt werden, u.a. ist die Verpflanzung von Großbäumen vorgesehen. Damit soll ein grünes Sportgelände, ein „Sportpark“ entstehen.
Der Frankfurter Bogen soll in den nächsten 3-4 Jahren komplett vollendet werden. Dazu gehören auch die abschließenden Straßenarbeiten und die Fertigstellung aller Wohnbauten und aller KITA’s, des Einkaufszentrums und des Sportparks. Dann wird es hier ca. 2.000 Wohneinheiten für insgesamt ca. 5.000 Menschen geben sowie mehrere Grünanlagen bzw. Parks und viele Spielplätze. Der größte Park ist der Park am Borsdorfer, direkt an der Liesel-Oestreicher-Schule, der auch einen Bolzplatz, Tischtennisplätze und andere Spiel- und Verweilangebote bietet. Das Bebauungskonzept sah von Anfang an eine ausgewogene Wohnbebauung mit vollständiger privater und öffentlicher Infrastruktur und einen hervorragenden ÖPNV-Anschluss in die Innenstadt vor. Das Spektrum der Bebauungsmöglichkeiten reicht vom Heim für junge Familien, über die vermietbare oder eigengenutzte Eigentumswohnung bis zur seniorengerechten Wohnung.
Die vorhandene Infrastruktur bietet seit 2002 mit der Buslinie 63 eine Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und verbindet den Gravensteiner Platz über die U5-Station „Preungesheim“ bis zur Station „Weißer Stein“ in Eschersheim, wo es dann eine weitere U-Bahn-Anbindung gibt (U1, U2, U3, U8). Außerdem ist eine U-Bahn-Anbindung durch die Linie U5 in ca. einem Kilometer Entfernung mit den Stationen „Preungesheim“, „Sigmund-Freud-Straße“ und „Ronneburgstraße“ vorhanden.
Die Tramlinie 18, die seit Dezember 2011 in Betrieb ist, bietet mit ihrer Endhaltestelle „Graventeiner Platz“ und der Haltesteelle „Alkmenestraße“ zwei Haltestellen im Frankfurter Bogen an, die direkt an die Innenstadt angebunden sind. Die innerstädtische Haltestelle „Konstabler Wache“ wird so innerhalb von ca. 20 min. erreicht. Diese Tramlinie fährt sogar bis zum Lokalbahnhof in Sachsenhausen und bietet so eine noch bessere und längere Verbindung in die Stadt an.
Trotzdem fehlt es im Frankfurter Bogen nach wie vor an Einrichtungen, die den Bedarf nach Lebensmitteln oder Dingen des täglichen Gebrauchs decken. Es gibt also noch keine Gastronomie oder Gewerbeflächen, Supermärkte o.ä. Dazu müssen die Frankfurter Bogen Bewohner in die nähere Umgebung Preungesheims ausweichen. In ca. 1 Kilometer Entfernung zum Gravensteiner Platz, in der Nähe der U5-Station „Preungesheim“ gibt es einen REWE-Markt, einen Lidl und einen Aldi. Weitere Geschäfte, wie Eisdielen, Bäckereien, Metzger, Postfiliale usw. befinden sich an der Homburger Landstraße bzw. in deren unmittelbarer Umgebung.
Seit Mai 2009 gibt es auf dem Gravensteiner Platz den Preungesheimer Wochenmarkt, der jeden Freitag von 11.00 – 19.00 Uhr stattfindet und der direkt im Frankfurter Bogen zumindest einen Grundbedarf bedient und das Angebot erweitert. Er wurde von Herrn Simak initiiert, der dabei vom Ortsbeirat und der Bürgerinitiative Frankfurter Bogen unterstützt wurde. Heute hat sich der Markt im Frankfurter Bogen gut etabliert und ist ein fester Bestandteil des Angebots im Frankfurter Bogen geworden. Im Sommer wird der Markt gerade in den Abendstunden gerne zum Verweilen genutzt und so entsteht fast jeden Freitag ein kleines Straßenfest.
Der Frankfurter Bogen ist sehr familienfreundlich: Nach Abschluss aller Bauarbeiten wird es hier 7 KITA’s und 9 Spielplätze geben. Damit hat der Frankfurter Bogen die höchste Spielplatzdichte in Frankfurt am Main.
Auch die Umgebung ist sehr reizvoll: Der Frankfurter GrünGürtel und das Heiligenstock-Gelände ist direkt aus dem Wohngebiet zu erreichen und es gibt viele Grünflächen, die nicht bebaut werden. Zur A661 hin gibt es einen „grünen Streifen“, der als Pufferzone zur Autobahn dient und nicht bebaut wird. Hier gibt es auch einige Kleingärten. Der Lohrbergpark ist nicht weit entfernt und über die A661 in Richtung Bad Homburg kann man innerhalb von ca. 15 min. den Taunus erreichen.
Nach Vollendung aller Bauarbeiten wird es im Frankfurter Bogen 2 Schulen, die Carlo-Mierendorff-Gesamtschule und die Liesel-Oestreicher-Grundschule, 7 KITA’s und ein Jugendzentrum geben. Es gibt 4 Parks und Grünanlagen, 9 Spielplätze und einen großen Sportpark. Im Einkaufszentrum wird es einen Supermarkt (wahrscheinlich REWE), einen Drogeriemarkt (dm), eine Gastronomie (Restaurant oder Cafe), eine Bäckerei, weitere Büro- und Gewerbeflächen und Wohnungen geben. Im Apfel-Carré nebenan gibt es weitere Gewerbeflächen, z.B. für eine Apotheke und weitere Ladengeschäfte. Es gibt schon heute ein Zahnzentrum, eine Straßenbahn-, Bus- und U-Bahnanbindung.
Im Frankfurter Bogen wohnen viele junge Familien mit Kindern, aber auch Senioren, z.B. im Versorgungshaus und Wiesenhüttenstift am Gravensteiner Platz und Wohnungen für Studenten sollen im Gebäude des neuen Einkaufszentrum entstehen. Der Frankfurter Bogen bietet alles, was man von einem modernen Wohngebiet erwartet: Gute City-Anbindung, 1A-Lage mitten im Grünen mit einer guten öffentlichen, gewerblichen und privaten Infrastruktur in Frankfurt am Main.
Quellen:
frankfurt.de
Stadtvermessungsamt Frankfurt
wikipedia.de